Immobilienpreise: Welche Faktoren beeinflussen die Immobilienpreise?

Die seit Jahren steigenden Immobilienpreise lassen bei vielen Leuten die Alarmglocken läuten. Die Geschehnisse der Finanzkrise ab 2007 werden in Erinnerung gerufen, folglich wird der Immobilienmarkt häufig als bald platzende Blase betitelt.

Analysten sowie Vertreter der Baubranche distanzieren sich aber in den meisten Fällen vom Begriff Blase. Anstatt die Medien zu benutzen, um eine fiktive Blase zu kreieren, wird das Vertrauen in die Prinzipen der Marktwirtschaft gelegt, um genau zu sein in das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Bekanntlich steigen die Preise sobald ein Nachfrageüberhang entsteht und das ist in den meisten Städten Deutschlands definitiv der Fall.

Quelle: Statista 2022: Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland von 2004 bis zum 4. Quartal 2021

Die Nachfrage ist einerseits stark gestiegen, weil ein Großteil der Bevölkerung in den Städten leben möchte, eine sogenannte Urbanisierung, und seit Begin der COVID-19 Pandemie sehnen sich immer mehr Menschen nach Eigentum.

Allerdings kann das Angebot das hohe Nachfragevolumen nicht befriedigen. Es fehlt Bauland, die Bauämter sind ausgelastet und die Baustandards in Deutschland sind sehr hoch, dementsprechend wird nicht ausreichender neuer Wohnraum gebaut. Im Durchschnitt werden 50.000 Wohneinheiten zu wenig gebaut.

Neben der hohen Nachfrage, die die Preise in Höhe treibt, sind die steigenden Preise auch auf Baukosten sowie Bauland zurückzuführen. Genau wie beim Wohnraum sind Angebot und Nachfrage verantwortlich für die steigenden Preise bei Baukosten und Bauland, denn in beiden Fällen kann das Angebot die Nachfrage nicht annähernd decken.

Solange das Bevölkerungswachstum sowie die Urbanisierung in Deutschland anhalten, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Nachfrage zurückgehen wird.

Außerdem sind Immobilien, dank der Niedrigzinspolitik der EZB (Europäische Zentralbank), eine attraktive Anlagemöglichkeit für Kapitalanleger, da die Finanzierung entsprechend günstiger ist. Verglichen zum internationalem Immobilienmarkt liegen die deutschen Immobilienpreise im Mittelfeld, wenn nicht sogar niedriger, da das deutsche Jahreseinkommen im Durchschnitt relativ hoch ist.

Wenn Sie sich an die Finanzkrise von damals zurückerinnern, werden Sie sich sicherlich erinnern, dass die Banken jegliche Finanzierungen bestätigt haben, sodass am Ende beinahe das gesamte Bankennetz zusammengebrochen ist. In Deutschland werden die Finanzierungen in der Regel sicherheitsorientiert vergeben, sodass man gegen eine Wiederholung der Geschichte vorbeugt.

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